RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#1 von Cabrioman , 05.09.2016 16:11

Hallo liebe Forenmitglieder,
dies ist mein erster Beitrag hier.
Weil ich von anderen Hobbyforen weiß, dass viele erst einmal eine Menge Infos aus dem Netz "absaugen" bevor sie auch nur den ersten hilfreichen Beitrag gepostet haben, möchte ich es genau anders herum versuchen und mit einem kleinen Tip zu klassischen Auktionshäusern einen bescheidenen Erlebnisbeitrag zum Einstieg beisteuern.

(Zum Hintergrund:
Ich komplettiere das fragmentarisch in der Kindheit zusammengekaufte Märklin-Konvolut mit Zukäufen von Börsen, Märkten, Onlineshops und zuletzt auch von klassischen Präsenz-Auktionen.)


Die Freude über den Zuschlag bei vier Positionen am Wochenende wurde - sicher durch meine Ahnungslosigkeit - heute schmerzlich durch Rechnungserhalt getrübt.
Die Gebote wurden eine Woche vorher von mir schriftlich abgegeben. Die Gebote lagen an der jeweiligen Schmerzgrenze und waren so angesetzt, dass sie im Feld über "Koll", aber innerhalb "Lokmuseum" lagen. Durch längere Beobachtung der Preise meinte ich glauben zu dürfen, dass bei "Volumenmodellen" à la Br78 Märklin Nr. 3106 oder BR012 "3310" jenes Preisniveau nur selten bei Präsenz-Auktionshäusern erreicht würde.
Dem war aber bei Weitem nicht so. Alle Gebote ausnahmslos erreichten (teils mit Abstand von gerade 5,-€ mein Gebotslimit und die Preise hatten inkl. Taxe/Gebühren nun das Niveau von "E--Y"-Sofortkauf-Angeboten, die über Monate im Netz vor sich hin dümpeln....
Anmerkung: Das Auktionshaus versicherte, dass Gebote "bestens" behandelt werden (man geht vom "unteren Verkaufslimit" in 10%-Schritten hoch).

Es besteht folgende Konstellation: Nur das Auktionshaus kennt andere schriftliche Gebote - und natürlich kann nochmal von anwesenden Bietern ein Gebot abgegeben werden. Doch kein Mensch hat einen Einblick, ob nun das Auktionshaus tatsächlich noch ein schriftliches Gebot vorliegen hat oder nicht. Der Vorteil eines hohen Zuschlags liegt auf der Hand: nicht nur der Verkäufer erhält mehr Erlös, sondern auch das Auktionshaus eine höhere Gebühr (immer so ca. 22 %). Nur zu verlockend ist dabei, dann als Auktionshaus den Preis nahe beim obersten schriftlich vorliegenden Limit anzusetzen, auch wenn überhaupt kein weiteres schriftliches Gebot vorliegt - nix mit "Bestmöglich" (eher: "bestmöglich für das Auktionshaus").
Ein Nachweis dieser (illegalen!) Praktik dürfte in jedem Fall gründlich mißlingen. Legt man aber die Preisniveaus des Marktes über die erreichten Auktionspreise "stinkt es zum Himmel". Im Detail kann diese Diskussion bei den Numismatikern und Philatelisten verfolgt werden (was ich sinnigerweise erst heute vor lauter Ärger gemacht habe).

In Demut erkenne ich also, dass man (1) nachher immer klüger ist und man (2) als erwachsener Mensch sich erst einmal besser informieren sollte, bevor man wild drauflosbietet.
Daher möchte ich den folgenden Tip für alle anderen "Neulinge der Sammelmaterie" mitgeben:
Lasst bloß die Hände von schriftlichen Geboten bei Auktionen oder lasst das Limit weeeeit unten.
Am besten ist wohl immer: hingehen. Auch eine Beschau sollte oberste Pflicht sein!! Ich habe tatsächlich vor einer Woche eine "Auktionshaus Note 1-2" BR120 in den Händen gehalten, die eine echte Note 3-4 war (wie man mit abgebrochenem Panthographen und Kleber-Rest alleine auf Note 2 kommt, ist mir ein Rätsel).

Zur allgemeinen Erheiterung, dieses Bild anbei: Unser Haustier in Ehrfurcht vor (fahrbereit zischender!) Lok 01 118 in Frankfurt.


Zum Gruße
Clemens


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RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#2 von klein.uhu , 05.09.2016 19:35

Was ich schon immer sage:
Mit Geld spielt man nicht!

klein.uhu


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Gruß von klein.uhu
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RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#3 von T13 , 05.09.2016 20:13

Hallo Clemens,

die "klassischen Auktionshäuser" würde ich nur für seltenere Sammlermodelle kontaktieren, da ist der Besuch vor Ort eh obligatorisch.
Das scheint mir deinen Beispielen aber nicht der Fall zu sein!?

Für solche Modelle würde ich die bekannte "Bucht" oder Börsen besuchen.
In der e-Bucht muß man natürlich auch genau schauen, 1. vorzugsweise die Bilder und natürlich auch den Text studieren, und 2. wird der Verkäufer noch gecheckt auf Bewertung, Service und Aufmachung des Angebotes!

Auch bei relativ neuen Anbietern kann man durchaus noch ein Schnäppchen machen

Und dann nicht ungeduldig werden! Wenn mir ein Angebot zu unsicher erscheint, lieber Finger weg, oder ein Gebot machen, das bei einem Mißgriff nicht schmerzt!

Dafür kann es auch ein halbes Jahr und länger dauern, bis gewünschter Artikel in die Sammlung kommt. Was soll's, die Freude über den endlich erworbenen Artikel ist um so größer


MiniMax-Grüße
Tjark


 
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RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#4 von rgroll , 06.09.2016 08:45

Hallo,

Erfahrung von mir:
ich war vor ca. 4 Jahren mal bei einer klassischen Auktion.
Dort konnte man Märklin-Volumenmodelle durchaus zu günstigen Preisen (unteres Ebay-Niveau) bekommen.


mfg
Ralf
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RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#5 von T13 , 06.09.2016 09:29

Zitat von rgroll
Hallo,

Erfahrung von mir:
ich war vor ca. 4 Jahren mal bei einer klassischen Auktion.
Dort konnte man Märklin-Volumenmodelle durchaus zu günstigen Preisen (unteres Ebay-Niveau) bekommen.



Wenn man nicht weit fahren braucht, ist das bestimmt eine gute Sache, aber aus der Ferne wäre das für mich nix


MiniMax-Grüße
Tjark


 
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RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#6 von andre.schulze ( gelöscht ) , 06.09.2016 14:50

Hallo Clemens,

ich kann das, was Du schreibst, nicht ganz nachvollziehen.

Ich gehe mal davon aus, das Du die Auktion vom 03.09. in Rheinland-Pfalz kurz hinter Ludwigshafen meinst.

Ich war bei dieser ebenfalls persönlich anwesend. UND habe das eine oder andere Schnäppchen gemacht.

Jeder hat ein anderes Verhältnis zu den Zuständen der angebotenen Artikel. UND jeder hat eben auch das Recht, von dem ich auf jeden Fall Gebrauch machen würde, die Artikel vorm versteigern anzuschauen.

Bei den Auktionen sind mir einfach zu wenig Bilder im Katalog. Deshalb die für sich interessanten Artikel vorher anschauen.

Wenn ich per Brief biete, dann biete ich maximal soviel, wie mir der Artikel wert ist (natürlich inkl. Aufgeld). Ich gehe davon aus, wenn ich eben hohe Ansprüche an den Artikel stelle, der Versteigerer nicht so hohe Ansprüche an den Artikel stellt. Also gehe ich davon aus, wenn er sagt, Zustand 2, dann biete ich soviel, wie der gleiche Artikel Zustand 3 wäre.

Ich habe am Samstag gesehen, das Artikel, die meiner Meinung nach "Schrott" waren, nicht durch Saalbieter beboten wurden, da sie die Artikel vorher anschauen konnten. Beschreibung war bei diesen Artikel schon so: mit Gebrauchsspuren oder größere optische Schäden.

Allerdings gab es Gebote von Briefbietern oder Telefonbietern, die dann diese Modelle für doch etwas horrende Preise erworben haben.

Ein Auktionshaus schließt ja auch eine Rücknahme aus. Was auch gut ist, dann man kann ja die Artikel vorher anschauen.

Also mein Tip: nur minimalst bieten und hoffen Artikel zu bekommen oder selbst hinfahren und schauen!!!

Gruss.. André


andre.schulze

RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#7 von chpoint ( gelöscht ) , 27.09.2016 23:34

Hallo Clemens,
Ich kann Mich an die Meinung von André anschliessen, werde aber hier ein Paar mehrer hinweisse geben, bin seit mehr als 15 Jahren auf klassiche Auktionshauser als ( meistens ) schriftlicher Bieter. Am besten Dein vorbezügtes auktionshaus mal persönlich besuchen und Dich dort bekannt machen, so fals mal etwas schief geht dort anrufen. ( bei dieses nicht gennate AuktionsHaus ( Besitzer vor 2 - 3 Jahren geweschelt )) hatte Ich mal eine nicht angegebene restaurierte HO lok ( SET 800 ) erworben, nach ein telephonishes Geschpräch gab Mir de Auktionator eine möglichkeit dieses Teil zurück zunehemen aber nur in den 2 erten Wochen nach der Auktion.

Jetzt mal ganz im allgemeinen, bin Sammler zeit 23 Jahren, mit 2 Gebiete wechsel, zuerst HO Neuware, dann HO Altware ( 30 - 40 Jahren ) und jetzt nur noch alte Märklin Spur 1 ( HO wurde alles verkauft )

Die Bucht : für HO immer noch sehr interessant aber besser dem Verkäufer nachprüfen ( Versand anfrage usw.) dort gibt es ja auch die möglichtkeit ein Modell hoch zu bringen ( andere Kollege bietet mit und am ende fals kein bieter mehr dabei ist werden nur die % an e..y bezahlt.....!)

Die Auktionshauser da habe Ich auch alles gesehen
es gibt für jedes auktionsHaus bzw. Auktionator eine bestimmte Art und Weise die Beschreibung und Zustand anzugeben der eine sagt Zustandote 2 und es ist eine 3 und der andere sagt Zustandnote 2 und es ist eine 1-, da gilt nur: mann muss etwender dort hinfahren oder dass Risiko eigehen danach hat mal auf den Jahren eine gute Erfahrung. Auf jeden fall am anfang nicht zu teuer ( schriftlicht ) bieten

Dass mal abgesehen, egal neu oder alt, egal Spurweite, egal rarität oder nicht auf den Jahren kommt alles mal wieder unter den Hammer ( Bucht oder Auktionshaus ) mann muss regelmessig durchschauen dass ist auch eine wichtiger Punkt warum mal eigentlich nicht zu viel bieten soll.

International, wurde Ich sagen: USA sehr gut ( aufpassen Porto kosten teuer ) Frankreich schlecht ( lot verloren oder überhaupt Mein Gebot kam angeblich nie an ...) Deutschland sehr gut, Schweiz auch gut ( aufpassen Zoll )

So hoffentlich geht am nächsten mal besser
MfG
Christian


chpoint

RE: Vorstellung mit kleinem Bericht zu klassischen Auktionen

#8 von Löwenmähne ( gelöscht ) , 28.09.2016 10:09

Zitat von klein.uhu
Was ich schon immer sage:
Mit Geld spielt man nicht!

klein.uhu



Mal wieder so ein Beitrag von der Sorte "Thema verfehlt".


Hallo Clemens,

im Internet gibt es ja die wildesten Verschwörungstheorien. Von daher solltest du nicht alles glauben, was in diversen Foren so über Auktionshäuser vermutet und verbreitet wird.

Ein Auktionshaus, das so arbeitet wie du zu glauben meinst, ist schnell weg vom Fenster. Wie überall gibt es sicher auch bei den Auktionshäusern schwarze Schafe, die dürften aber sehr selten sein.

Ich halte es für wesentlich wahrscheinlicher, dass es einfach einen zweiten schriftlichen Bieter gab, der ähnlich wie du an seine Schmerzgrenze gegangen ist. Da kommt dann halt so etwas raus.

Schriftliche Gebote an der Schmerzgrenze sind nur sinnvoll bei Modellen, die selten sind und die man unbedingt erwerben möchte.

Ist natürlich einfacher den Fehler erst einmal beim Auktionshaus zu suchen und nicht bei sich selbst.

Gruß Michael


Löwenmähne

   


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