Guten Abend liebe Forenmitglieder,
angeregt durch eine Diskussion um einen Seitentest wurde dort die Frage nach den Achsformeln in Vorbild und Modell aufgeworfen.
Der erste Beitrag in dieser Richtung war von Erich Müller:
Zitat von Erich Müller
Ein nächtlicher Gruß an euch,
ich hab mir Rolf-Uwes Gedanken zur Achsfolge noch mal durch den Kopf gehen lassen. Die Information an sich ist wichtig, die Codierung aber...
(Grundsätzlich gehe ich davon aus, eingeführte und bekannte Codes sind besser als spezifische, die der Leser - zumal am Bildschirm - erst erlernen oder aber mit Dechiffriertabelle lesen muß. Ob ein neuer Code gerechtfertigt ist, ergibt sich aus der Menge und Art der Informationen, die über eingeführte Codes hinaus vermittelt werden sollen.)
Welche Achsen angetrieben sind, kann auch mit den Mitteln der klassischen Lokomotivachsfolge beschrieben werden - für die genannte Roco-50 also 1'E+2'B'T und für die 150 (A1A)'(A1A)'. Die Lage der Haftreifen und Art der Kraftübertragung wird m.E. besser durch Text übermittelt (zumal bei Schlepptenderloks die Lage des Motors auch wichtig ist, und eine Übertragung durch Schnecke statt Stirnradkaskade ebenfalls).
Also für die genannten Loks gemäß Rolf-Uwe:
Br50: Modell-Achsfolge 1'E+2'B'T Motor im Tender, hinteres Tenderdrehgestell und letzte Kuppelachse (E-Achse) durch Welle+Schnecke angetrieben, Mitnahme der anderen Kuppelachsen durch Gestänge. 2 Haftreifen auf E-Achse sowie 2 Haftreifen diagonal versetzt auf den angetriebenen Tenderachsen. Das habe ich mir jetzt ausgedacht, mangels Wissen, aber oft ist es so bei Loks aus dem 2L-Sektor.
BR 150: Modell-Achsfolge (A1A)'(A1A)' Antrieb über Welle+Schnecke, am Drehgestell ohne Schleifer (nehme ich an) Haftreifen auf den vier angetriebenen Rädern. (Alternativ: ... am Drehgestell ... je zwei Haftreifen auf den äußeren Achsen).
Da hier die Information, die nicht durch den klassischen Achsfolge-Code beschrieben wird, hauptsächlich qualitativ und nicht quantitativ ist, ist der Code "Fließtext" gegenüber allen Abkürzungs-Enigmen im Vorteil. Und außerdem nicht begrenzt bezüglich weiterer Informationen wie Knickrahmen, Schleiferlage und -art oder Stromaufnahme.
Dieser Beitrag wurde von Rolf-Uwe Hochmuth ergänzt:
Zitat von rolfuwe
Ehrlich gesagt, wenn bei mir Getriebe Probleme machen gucke ich rein u. lasse mir etwas einfallen oder es bleibt so wie es ist.
Unabhängig von Deiner Getreibeanalyse sehen doch in der Praxis die Probleme so aus:
Märklin/Trix verwendet gerne die Formulierung: "Seidenweicher Auslauf durch Schwungmasse"
Aber wenn ich den Auslauf messen will (analog 12V= von Gleisunterbrechung bis Puffer vorn) komme ich auf kleinere Werte als LüP u. die Haftreifen haben Flachstellen. Die meisten Märklin-Getriebe (Modelle meiner Thematik) sind nur Bremsen mit einer sehr hohen Reibung. Das schlimmste Beispiel ist die neue Rivarossi Henschel-Lok BR61 002 mit einem Zahnrad auf einer Achse u. den Rest über Kuppelstangen. Die hat praktisch Null Auslauf trotz Schwungmasse u. hat damit weniger Auslauf, als die alte Lima BR61 001 ohne Schwungmasse, mit Gummiringantrieb u. Schneckengetriebe auf der A u. C Achse.
Dieser analoge Auslauf ist zwar bei Digitalbetrieb weniger von Bedeutung aber ein sehr guter Indikator über die Qualität der Getriebekonstruktion u. -Fertigung.
http://www.rolf-uwe-hochmuth.de/Modellbahn-2015.htm
Bevor auf Einzelbetrachtungen eingegangen werden kann, sollte man zuerst die von Erich Müller angesprochene Nomenklatur klären.
Unstrittig sind die Bezeichnungen beim Vorbild, die entsprechend gut dokumentiert sind. Die Modelle geben entsprechend die Vorbilder wieder, daher lassen sich diese zumindest optisch genauso identifizieren.
Mechanisch gesehen wird es schon schwierigeer, da die Ansteuerung des Modell von Seiten des Herstellers häufig kryptisch umschrieben wird.
Zudem sind viele Befindlichkeiten auch seitens der Modellbahner in Bezug auf den Antrieb existent.
Beispiel: BR 23 Märklin
Als 3005 (23 014) mit der korrekten Achsfolge 1'C1' mit Tender 2'2': 3 via Zahnräder angetriebener Achsen.
Als 3097 (23 014) mit a) korrekter Achsfolge 1'C1' (Tender identisch) wenn Treibstangenantrieb gezählt wird und
b) unkorrekter Achsfolge 1'(2A)1' wenn nur Zahnräder als Antrieb zählen.
Sofern ein Antrieb im Tender des Modells sich befindet wird es noch schwieriger....
Insofern hat Erich Müller weiter oben schon einen Anfang gemacht. Dies möchte ich an dieser Stelle zur Diskussion stellen mit der Frage:
Wäre es sinnvoll, eine Zusammenstellung der angetriebenen Modelle mit ihrer Modellachsfolge im Vergleich zum Vorbild (ohne Wertung!) zu erstellen?
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn