RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#26 von Schwanck , 23.01.2016 21:44

Moin zusammen,

in meinen Augen ist es eine großer Irrtum, den heutigen Gerbrauchtmarkt als Verursacher der Krise des Modellbahnmarktes anzusehen. Gebrauchthandel gab es nämlich auch schon lange vor dem Internet, nur etwas langsamer. Er ist somit nichts neues und daher eigentlich nicht der sondern nur ein Krisenfaktor. Für mich liegt ein viel mehr zählender Grund darin, dass das Vorbild Eisenbahn seit etwa 30 Jahren nicht mehr als fortschrittliches Landverkehrsmittel für bequemes Reisen taugt und das trotz I(oder wegen?) ICE und Schnellfahrstrecken!
Dazu kommen dann noch die bekannten Fehler unserer Markenhersteller bei der Programmgestaltung, bei der Flut von Neuheiten - statt eines sind es jetzt 3 bis 4 Termine im Jahr - und im Vertrieb. Den Beweis dafür sehe ich darin, dass der "Händler des Jahres 2015 - 2016 in den Kategorien Spielwaren und Babyausstattung" - den Namen der Firma kann ich nicht schreiben, weil mir das "R" in Spiegelschrift fehlt - kein "my world" und kein "start up" führt.
Modellbahn ist nicht nur uncool sie ist out!


Tschüss

K.F.


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#27 von SET800 , 23.01.2016 21:52

Hallo,
warum sollte Wachstum das Ziel sein? Eine Firmenstrategie die preisbereinigt auch etwas schrumpft, an Bevölkerungsrückgang sei errinnert, aber trotzdem Chefs und Personal ernährt und Ersatzinvestionen trägt ist doch auch gut.

Eine andere Sache wäre eine MÖGLICHE Marktlücke:

Eine andere Art von preiswerter Digitalsteuerung für EINFACHE preiswerte Signale, wie das Hobby-Lichtsignal, und Weichen.

Die Vorraussetzungen dazu sind günstig:

1. Apple- und Windows-Notebooks und Desktops-PC sind weit verbreitet. Teils auch ältere vom großen Bruder oderVater.

2. Hardware ist real sehr preiswert, auch in mittleren Serien, nicht nur in Großserie.

Es fehlt für den Heimgebrauch von Kinder-, Jugend- und Einfachmodelbahnanlagen ( Typ: 9 Weichen, 2 DKW, Berg und Kehrschleife ) eine Digitalsteuerung.

Umfang so etwa 32 Opto-Meldeeingänge, egal ob reed-Kontakt, Lichtschranke oder Kontaktgleis, 32 triac-Ausgänge für 16 Weichendoppelspulen
und 8 Relaisausgänge für HP0/HP1-Einfachsignale.

Die Basisbauteile dafür kosten für Bastler im versandhandel keine 40€, für 299€ könnte so etwas im Laden stehen.

Das ganze mit einem Arduino oder PIC per USB oder RS232 am PC und gut ist.

Freie Kinder- und Jugendgerechte software ( ich denke an SPS-Strukturen, AWL oder Kontakplan ) wird es dafür schnell geben.

Man denke an LEGO die auch mit Rechentechnik in die Kinderzimmer kommen.

Was damit machbar wäre?

Z.B. den kleinen Bahnhof an dem verschlungenden Kreis signaltechnisch sicher zu programmieren, als "Fahrdienstleiter" fungieren können,
Einfahrt freigeben wenn Fahrweg geprüft wurde, Zug von der virtuellen Gegenstation annehmen oder der anbieten, erst dann HP1 für die Asufahrt usw.


Marketingmäßig erklärt:

Ein Wiedereinstieg in Opas alte Modellbahn darf nicht als "Faß ohne Boden" finanziell erscheinen sollte aber Spaß machen und Freude am bescheidenen Ausbau.

PS.:
Spielen, SPIELEN!, Gilbert mit dem "american flyer" hatte da gute Ideen, Postsackhaufnahme währen der Fahrt, Baumstämme verladen usw.
da muß neues zeitgemäßes her.

Mit dem Junior programm ist Märklin auf der richtigen Linie, viel Erfolg!


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#28 von Peter Müller , 23.01.2016 22:12

Zitat von Schwanck
Für mich liegt ein viel mehr zählender Grund darin, dass das Vorbild Eisenbahn seit etwa 30 Jahren nicht mehr als fortschrittliches Landverkehrsmittel für bequemes Reisen taugt und das trotz I(oder wegen?) ICE und Schnellfahrstrecken!


Kann ich mir als Grund nicht vorstellen. Kaum ein Kind fährt im Müllauto mit und Müllautos sind dennoch bei jedem Kind beliebt. Ebenso Bagger oder Lastwagen. Und ganz bestimmt auch die Eisenbahn. Bei Jugendlichen nicht anders, ferngesteuerte Trucks und Baumaschinen sind auf jeder Modellbaumesse umlagerte Objekte. Die Eisenbahn bietet auch "Monster Machines", könnte man wunderbar im Modell nachstellen.


Grüße, Peter

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#29 von epoche3b ( gelöscht ) , 23.01.2016 22:23

Zitat von klein.uhu
Es wird hier immer wieder behauptet, Loks ohne Sound und andere Gimmicks würden sich schlecht verkaufen. STOPP, stimmt nicht! Sie verkaufen sich nur schlecht als überladene Neuware zu überzüchteten Preisen. Auf Börsen usw. gehen sie weg wie warme Semmeln mit Freibier. Das will hier und bei den Verkäufern nur keiner wahrhaben, da es in keiner Verkaufsstatistik auftaucht. Aber diese Käufe fehlen am Umsatz der Neuware.



Moin,

ich war vor ein paar Tagen im "hohen Norden" Deutschlands und habe mit einem Freund seinen Modellbahnhändler "heimgesucht". (Neu und Gebrauchtware/Ladentyp enge "Stöberhöhle") Laut seiner Aussage sind 70% seiner Kunden Analogbahner (2L und ML). Eine wesentliche Kundengruppe sind Rentner, die mit ihren Enkeln kommen. Die "Opas" haben keine Schnick-Schnack-Affinität sondern wollen auf bewährter technischer Basis weiter machen und die Enkel sind noch zu jung, um sich für das IT-Universum zu interessieren. Wenn sie dieses Interesse dann später entwickeln, stellen sie sehr schnell fest, dass bei einer entsprechenden Multi-Media-IT-Ausstattung der Unterhaltungswert so groß ist, dass es des lästigen arbeits- und pflegeintensiven Hardwareanhängsels namens Modellbahn gar nicht bedarf, um Spaß zu haben.


epoche3b

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#30 von Wilstein , 23.01.2016 22:31

Zumindest ist die Modellbahnindustrie nicht in der komfortablen Lage wir z. B. die Waffenindustrie. Wenn die ihr Vorjahresziel nicht erreichen sorgt deren Lobby schon dafür, dass irgendwo ein neuer Konflikt vom Zaun gerbrochen wird damit der Laden wieder brummt


Gruß aus dem Oldenburger Münsterland,

Thomas


Wilstein Youtube Kanal https://www.youtube.com/watch?v=CuOKZ8wYn9g


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#31 von fuesssteller , 23.01.2016 22:51

Interessant ist auch der Verweis auf zu viel Secondhand Material auf dem Markt.
Naja aber wohin soll das Zeug, in den Schmelztiegel?

Vielleicht auch ein Fingerzeig auf die Preise.....


Gruß Ralf

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#32 von Hutze 61 , 23.01.2016 23:08

Zitat von Peter Müller

Zitat von Schwanck
Für mich liegt ein viel mehr zählender Grund darin, dass das Vorbild Eisenbahn seit etwa 30 Jahren nicht mehr als fortschrittliches Landverkehrsmittel für bequemes Reisen taugt und das trotz I(oder wegen?) ICE und Schnellfahrstrecken!


Kann ich mir als Grund nicht vorstellen. Kaum ein Kind fährt im Müllauto mit und Müllautos sind dennoch bei jedem Kind beliebt. Ebenso Bagger oder Lastwagen. Und ganz bestimmt auch die Eisenbahn. Bei Jugendlichen nicht anders, ferngesteuerte Trucks und Baumaschinen sind auf jeder Modellbaumesse umlagerte Objekte. Die Eisenbahn bietet auch "Monster Machines", könnte man wunderbar im Modell nachstellen.




Hallo Peter,

und genau aus dem Grund ist m.E. das Hobby bei unseren Nachkommen nicht mehr attraktiv bzw. gefragt. Müllautos/Bagger/LKW & Co sehen Kinder noch an jeder Strassenecke und kommen damit in Kontakt.
Eisenbahn??? I.d.R noch Triebzüge......ach ja und die Traxx Loks vor Güterzügen. Viele müssen aber erst mal weit fahren, um überhaupt noch Triebzüge zu sehen, geschweigedenn Güterzüge. Und einen ICE, für den muss selbst ich über 100 km fahren. Wo sollen da noch Vorbilder geboren werden?


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#33 von Peter Müller , 23.01.2016 23:22

Zitat von Hutze 61
Eisenbahn??? I.d.R noch Triebzüge......ach ja und die Traxx Loks vor Güterzügen. Viele müssen aber erst mal weit fahren, um überhaupt noch Triebzüge zu sehen, geschweigedenn Güterzüge. Und einen ICE, für den muss selbst ich über 100 km fahren. Wo sollen da noch Vorbilder geboren werden?


YouTube ist voll mit imposanten Zügen, kann sich jedes Kind in seinem Smartphone anschauen. Und was soll an einem Triebzug oder TRAXX schlimm sein? Einen ICE kennt jedes Kind - zumindest von außen. Die Eisenbahn ist immer noch interessant! Die Modelleisenbahner schaffen es aber nicht, die interessanten Dinge hervor zu heben. Statt dessen verlieren sie sich in kleinen unwichtigen Details.

Das war von mir jetzt genug zu dieser bekannten Leier. Märklin hat ja für MyWorld schon ein paar gute Ideen bei den Neuheiten. Ähnliches fehlt aber noch im Start-up- und Standard-Programm.


Grüße, Peter

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#34 von TheK , 23.01.2016 23:39

Zitat von Schwanck
Gebrauchthandel gab es nämlich auch schon lange vor dem Internet, nur etwas langsamer.



Nicht nur langsamer – auch das Ausmaß war ein völlig anderes. Auf ebay sind aktuell eine halbe Million Modellbahn-Artikel eingestellt und du kannst mehr oder weniger alles immer bekommen. Das ist eine völlig andere Qualität und Quantität als eine Börse, auf der man in einem Haufen Schrott hin und wieder mal einen brauchbaren Wagen angeln kann…


Gruß Kai

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#35 von klein.uhu , 23.01.2016 23:44

Zitat von Hutze 61

und genau aus dem Grund ist m.E. das Hobby bei unseren Nachkommen nicht mehr attraktiv bzw. gefragt. Müllautos/Bagger/LKW & Co sehen Kinder noch an jeder Strassenecke und kommen damit in Kontakt. ...


Und was ist mit den beliebten Raumschiffen, z.b. von Lego?
Die fliegen als Vorbild bei Dir ums Haus ?

Kinder haben viel mehr Fantasie als man glaubt. Ich erinnere mal an diesen Beitrag:
viewtopic.php?t=128483&start=150#p1444447
und die selbstgebauten Brio-Züge wie Thalys, ICE und die Bahnhöfe dazu:
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=29...io+TGV#p1433031
von "birk".


klein.uhu


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Gruß von klein.uhu
Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates)
Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#36 von Hutze 61 , 24.01.2016 06:03

Zitat von Peter Müller
YouTube ist voll mit imposanten Zügen, kann sich jedes Kind in seinem Smartphone anschauen. Und was soll an einem Triebzug oder TRAXX schlimm sein? Einen ICE kennt jedes Kind - zumindest von außen. Die Eisenbahn ist immer noch interessant! Die Modelleisenbahner schaffen es aber nicht, die interessanten Dinge hervor zu heben. Statt dessen verlieren sie sich in kleinen unwichtigen Details.




Natürlich, das habe ich völlig vergessen. Mit dem Smartphone auf YouTube Eisenbahnfilme anschauen, obercool. Oder im SWR die Eisenbahnromantikfilme....da freut sich das Teenie-Herz..


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#37 von Taelesbahn ( gelöscht ) , 24.01.2016 08:04

Zitat von Hutze 61

und genau aus dem Grund ist m.E. das Hobby bei unseren Nachkommen nicht mehr attraktiv bzw. gefragt. Müllautos/Bagger/LKW & Co sehen Kinder noch an jeder Strassenecke und kommen damit in Kontakt.
Eisenbahn??? I.d.R noch Triebzüge......ach ja und die Traxx Loks vor Güterzügen. Viele müssen aber erst mal weit fahren, um überhaupt noch Triebzüge zu sehen, geschweigedenn Güterzüge. Und einen ICE, für den muss selbst ich über 100 km fahren. Wo sollen da noch Vorbilder geboren werden?



Also ich persönlich meine, es liegt nur zu einem kleinen Teil am ICE und Traxx.
Bin zwar selbst noch eher jung (fürs Forum?), habe aber selbst schon zwei Kinder. Begeisterung für die Bahn ist aber unabhängig vom darauf verkehrenden Rollmaterial.

Einerseits hat das "Spielzeug Modelleisenbahn" heute ganz andere Konkurrenz als vor 25 oder 50 Jahren. Zu meiner Kindheit, in jener ich Eisenbahn spielte, also zweite Hälfte der 80er/erste Hätte der 90er, waren die Alternativen in der Winterzeit auch nicht extrem riesig. Nur Lego (hier auch die 12V-Eisenbahn!) und Siku-Laster hatte ich noch. Computer hatte in meinem Freundeskreis noch keiner, Gameboy auch nicht.

Zum anderen sollte man auch das hier berücksichtigen: Klick


Modelle aus zweiter Hand konnte ich jetzt noch nicht so erwerben, hab nur mal einen Kleinserien-Eaos ersteigert. In Foren wird selten was passendes angeboten und Gesuche meinerseits sind nicht möglich.(entweder braucht man ein Abo oder muß langjähriges Mitglied und Vielschreiber sein)

Grüße
Torsten


Taelesbahn

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#38 von TheK , 24.01.2016 09:44

Meiner Meinung nach braucht es vor allem drei Dinge, um die ganze Zunft wieder in die Spur zu bringen:
1. ein gestrafftes und dadurch besser verfügbares Sortiment, das sich primär an Betriebsbahner richtet.
2. ein günstiges und flächendeckend verfügbares Basisangebot, welches sich primär an modernen Vorbildern orientiert.
3. eine viel bessere Kommunikation mit den Endkunden.

Eines ist nämlich klar: Wenn man sich nur an alten Säcken orientiert, die Schachteln sammeln, stirbt man eben auch mit den alten Säcken…

Als erstes sollte man zumindest die Loks und Güterwagen (bei Reisezugwagen ist das etwas komplizierter) kritisch nach zwei Kriterien sortieren. Dabei sollten irgendwelche Markenbrillen oder "wertige Materialien" genauso wie die bisherigen Verkaufszahlen erstmal außen vor bleiben.
a) Lässt das Modell viele und/oder wichtige Varianten zu? Ein Omm 52 kann im Grunde nur zwei Varianten, aber die hatten je 15.000 Exemplare; andersherum haben manche Kesselwagen oder gar Loks mehr Varianten (weil nacheinander) als Exemplare.
b) Ist das Modell entweder direkt oder über den Preis am Markt konkurrenzfähig bzw. kann mit geringem Aufwand dazu gemacht werden?

Hiernach wird jetzt das Sortiment zusammengestellt. Den bei weitem größten Teil bilden dabei direkt konkurrenzfähige Modelle, die viele Varianten zulassen.
* Hierbei sollten immer einige neutrale (also keine Werbewagen oder andere Sonderlinge) Varianten verfügbar sein, die dann von Zeit zu Zeit mit neuen Nummern kommen. Welche wichtige Variante das ist, ist dabei erstmal sekundär; die Profis wissen sich da schon zu helfen – dem Rest dürfte egal sein, ob auf dem G 10 DRG, DB, DR oder irgendwas aus Epoche 4 steht; diese Versionen kommen dann mehr oder weniger im Wechsel, wobei (auch so ein Problem) das Verhältnis der Epochen und Bahnen im Sortiment über die Zeit halbwegs konstant sein sollte.
* Modelle, die zwar gut sind, aber betrieblich Exoten werden _als gesamtes Modell_ Einmalserien. Hier kommen meinetwegen 5 Varianten zusammen und dann die nächsten 10 Jahre gar keine. Wenn das Modell dann wieder gefragt ist (sieht man an den ebay-Preisen), kommt es überarbeitet neu.
* Modelle, die nicht mehr konkurrenzfähig sind, werden allenfalls noch als Sammler-Editionen verwendet, wo dann alle paar Jahre mal eine Variante kommt, ansonsten weg damit. Was davon wichtig ist, kommt auf die Liste für eine Neukonstruktion.

Die Modelle, die zwar wichtig, aber nur noch über den Preis gehen, tun genau das als ein erweitertes Einsteiger-Sortiment. Insbesondere der Eaos 106 gehört da dringend hin – keine Details und ein immer noch häufiges Vorbild. Dazu ein einfacher Drehgestell-Kesselwagen und die 1:100-Doppelstockwagen. Mit den komischen Zweiachsern, die schon der Opa nur aus alten Fotos kennt und die man für 5€ Säckeweise auf jeder Börse findet, lockt man keinen mehr hinter dem Ofen vor. Übrigens sollte man sie ganze Sache nochmal deutlich günstiger machen; warum denn bedrucken und nicht einfach Haftettiketten (dann sogar für verschiedene Varianten) beilegen? Hat der Nachwuchs gleich was zu basteln. Dieses Angebot sollte dafür in jedem Spielzeugladen verfügbar sein.

Und dann das allerwichtigste: Mit den Kunden reden! Wenn die CAD-Zeichnung vom Modell fertig ist, dann ab damit in die Foren und *JETZT* die 200%igen jammern lassen. Oft haben die nämlich inhaltlich durchaus recht und in dieser Phase sind die Fehler noch abzustellen. Und wenn da einer nach einer Variante fragt, kann man auch mal halbwegs sagen, ob die Variante sowieso schon geplant ist oder wegen nötiger Formänderungen eben schon ausgeschlossen ist. Und wenn man das nicht so genau weiß, einfach mal nach einem Foto fragen. Was meint ihr, was los ist, wenn man ein Foto eines Güterwagens an den Hersteller schicken kann und es kommt genau diese Variante nächstes Jahr (nicht irgendwann in ferner Zukunft!) als Modell? Recherche gespart und der Kunde fühlt sich als Held! Solche Mitarbeit macht die Jugend nämlich mit Freuden…
Gibt aber noch eine zweite Stelle, um mit den Kunden zu reden: Die Neuheiten-Prospekte. Da gehört zu jedem Fahrzeug ein halbwegs anständiger Text, was jetzt GENAU DIESE VARIANTE ausmacht und warum ich die kaufen soll, womöglich sogar mehrfach. Und wenn der Hersteller das nicht weiß, dann braucht's die Variante auch nicht.


Gruß Kai

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#39 von supermoee , 24.01.2016 10:03

Zitat von Schwanck
Moin zusammen,
- und im Vertrieb. Den Beweis dafür sehe ich darin, dass der "Händler des Jahres 2015 - 2016 in den Kategorien Spielwaren und Babyausstattung" - den Namen der Firma kann ich nicht schreiben, weil mir das "R" in Spiegelschrift fehlt - kein "my world" und kein "start up" führt.
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Hallo,

Im Laden der von dir gemeinten Ladenkette bei mir in der Nähe gibt es my world sowie start up Produkte. Gerade im Regal neben der Carrera Bahn, die die Hälfte des Preises kostet und doppelten Spielspass (2 Regler) bietet.

Wusste ich nicht, dass ich indirekt der Verursacher der Krise von Märklin bin, indem ich meine Kreischsägenloks gebraucht verhökere. ops: Aber dafür kaufe ich doch die neueren Versionen mit leisen Motoren.

Gleise habe ich aber tonnenweise auf den Gebrauchtmarkt gekauft.


Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#40 von katzenjogi , 24.01.2016 10:17

Hallo,

was eigentlich ein Segen für Märklin sein sollte, entwickelt sich ein bisschen zu einem Fluch. Nämlich die Bekanntheit der Marke. Deswegen tauchen so viele Modelle beispielsweise bei eBay auf. Die Meisten denken bei Modellbahn an Märklin. Vor allem die, die selbst damit nichts anfangen können. Daher ist die Motivation wohl bei gebrauchten Märklin-Artikeln noch Geld rauszuschlagen unweit höher als bei anderen Modellbahn-Herstellern.

So manch einer denkt sich wohl, bei den "Exoten" lohnt es sich nicht mehr, die bei eBay reinzustellen.

Was ich feststellen musste -> durch eBay haben sich die Preise stabilisiert und sind zum Teil bei Gebrauchtware höher, als es damals über Zeitungsannoncen der Fall war. Wenn ich noch daran denke, dass ich mal 12 BR 89, 4 BR 24, 6 BR 23 und 8 V 200 plus um die 60 Waggons für 150 DM gekauft habe - bis auf zwei sind auch noch alle gefahren.... ach, waren das noch Zeiten - die seligen 80ger Jahre....

Aber zurück zum Thema - wie hier schon geschrieben wurde - wenn einem 30-40 Jahre alte Produkte Schwierigkeiten beim Absatz bereiten, hat man wohl irgendetwas falsch gemacht. Sowohl im Marketing als auch in der Produktentwicklung.

Liebe Grüße

Jürgen


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#41 von TheK , 24.01.2016 10:57

Zitat von katzenjogi
So manch einer denkt sich wohl, bei den "Exoten" lohnt es sich nicht mehr, die bei eBay reinzustellen.



Das dürfte nur bei Marken wie Lima der Fall sein, wo alle erstmal "is Müll" rufen – selbst alte Piko-N-Loks gibt es auf ebay wie Sand am Meer (und wie will eigentlich so gar keiner mehr). Märklin dürfte dagegen nicht präsenter sein als es bei den Stückzahlen zu erwarten ist. Ob des hohen Anteils an Schachtelsammlern dürfte DAS erst in den nächsten Jahren so richtig losgehen. Interessant auch die Präsenz von Brawa auf ebay – da ist gebrauchtes in der Regel kein Stück billiger als Neuware.

Zitat
Was ich feststellen musste -> durch eBay haben sich die Preise stabilisiert



Das ist sicherlich richtig; ich erinnere mich an die wilden Anfangszeiten von ebay, als man reihenweise aktuelle Loks für 20 _DM_ bekam. Allerdings gibt es heute auch viele Angebotsleichen, die seit Jahren eingestellt sind und ob absurd hoher Preise (teilweise über vergleichbaren Neupreisen) kaum Chancen auf einen Käufer haben.


Gruß Kai

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#42 von Elokfahrer160 , 24.01.2016 11:06

Hallo , liebe Fa. Märklin,

bei meinem Händler (Moba, Lego und viele Spielsachen) wird auch Modellbahn Gebrauchtware , meist HO oder N, verkauft. Der Händler kauft
aber nur einwandfreie , funktionierende Waren an. Dort kaufen dann die Opa`s / Oma`s für die Enkel zu Weihnachten eine Moba , und zwar
analog , so wie es eben der Opa noch kennt. Digitalisieren kommt eben später , sagt Opa. Meist kostet dann das Geschenk so um 200.-- Euro,
weil Opa`s Rente eben nicht mehr hergibt. Und Opa hat vielleicht noch seine Reste auf dem Speicher, die bekommt der Enkel mit dazu.

Daraus resultiert für mich sonnenklar, dass der Hersteller Märklin ( oder auch RoFl ) mit dieser Zielgruppe konkurieren muss , und dass bei
200.-- Euro der Einkaufsspass aufhört, zumindest wenn es nach dem Opa geht. Da müssen jetzt eben Startpackungen ( auch subventionierte )
für max. 189,99 Euro her, dann kauft auch die der Opa / die Oma. Sonst wird es eben eine Carrera Rennbahn oder sonst was anderes.

Darauf muss sich die Fa. Märklin eben einstellen, da nutzt das Ganze Gejammere nichts. Und bringt mal viele preiswerte C Gleise, denn
nichts ist schöner für die Kiddies , eine grosse Teppichbahn aufzubauen, möglichst vom Wohnzimmer über das Kinderzimmer und in die
Küche und wieder zurück. Dann wird es besser ........... hoffe ich.

Für die Modellbahn Gruppe in der Schule habe auch ich auf gebrauchtes C Gleis und ältere Loks /Wagen zurückgegriffen.

Beste Grüsse - Elokfahrer160


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#43 von AW-Bleckede , 24.01.2016 11:51

Hallo

Nach meiner Meinung haben sich die Hersteller, nicht nur die Tante aus Göppingen, hoffnungslos verzettelt mit dem „Digital“.
Früher war es einfach(er) , man hat Eltern, Oma, Opa, Tante und Onkel eingehämmert „ich brauche für Märklin“ oder ich brauche „für Fleischmann“. Dann haben die das dem Händler gesagt und er wußte, was anzubieten ist.
Heute geht es um Analog, Digital, DCC, MfX, Delta, Motorola und ich weiß nicht was noch. Und im Zweifel wird dann auch noch eine DSS als „Digital“ angeboten.

Keiner der Verwandten kann und will sich das merken und auch die Kinder selber sind damit oft überfordert.
Spätestens nach dem zweiten oder dritten Fehlkauf wird „Opa“ halt etwas anderes schenken wollen, was auch „funktioniert“.
Genau das habe ich in der Umgebung bei mehreren jungen Modellbahnern beobachten können, die sich dann hilfesuchend an mich gewendet haben.

Warum kann man das ganze „Digital“ nicht vereinfachen und standardisieren???
Achso, geht ja nicht, dann verliert man sein Alleinstellungsmerkmal. Was für ein Quatsch, Alleinstellung bekommt man vorrangig durch Qualität, die es eben früher gab, und durch ein einfach und logisch zu verstehendes, leistungsfähiges „Digital“.

Solange man ein halbes Elektrotechnik-Studium braucht, um gerade als Anfänger da durchzusteigen, wird die Modellbahn nicht attraktiver. Und da gebe ich Herrn Sieber Recht, das war früher besser und „einfacher“. Das ist auch ein Grund, warum es (noch) so viele Analogbahner gibt und warum sie nicht die neuen Loks für viel Geld „fehlkaufen“.

Schöne Grüße
Christian


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#44 von wete , 24.01.2016 12:09

Hallo Christian,
du sprichst mir aus der Seele.
Wenn man sich die vielen Anfängerfragen hier im
Forum (zu denen ich auch noch gehöre) anschaut,
wird klar, daß Opa sich nicht bloßstellt, nur weil er das "digitale" nicht beherrscht.
Und so Aussagen: mit nur zwei Kabel ist alles angeschlossen= Kopfschüttel
Ja und der Preis. Das Zeug wird immer teurer und haben wir mehr in der Tasche?????????
Egal ob arbeitende Zunft oder Rentner?????????
Einen schönen Sonntag noch
Werner


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#45 von Djian , 24.01.2016 12:10

Moin,

ich beginne mal zynisch: die alten Sachen, die man heute massig auf Börsen findet waren Fehlkonstruktionen. Warum? Sie halten länger als ein Menschenleben. Aber daran wird ja seit einigen Jahren gearbeitet ... scheinbar mit Erfolg

So, jetzt sachlich: den Gebrauchtmarkt gegenüber dem Markt für Neuheiten gegenüber fair zu bewerten, scheint schwierig, da es lediglich für den Neumarkt belastbares Zahlenmaterial gibt. Ich habe noch nirgendwo gelesen, welches Volumen in € der Gebrauchtmarkt pro Jahr hat.
Dann kommt noch hinzu, dass es (gefühlt) noch jede Menge Analogfahrer gibt. Wie groß diese Gruppe wohl sein mag im Vergleich zu den Digitalis? Keine Ahnung ... sicher schrumpfend, aber in welcher Größenordnung und in welchen Verhältnis sich diese (auch in nackten Zahlen) gegenüberstehen kann auch niemand präzise beziffern. Aber eines kann man sagen: für Analogbahner gibt es so gut wie keinen und bei der Tante überhaupt keinen Neuwaremarkt. Sicher, man kann dem entgegen halten "die laufen doch auch alle analog", aber da muss man im Prinzip die Hälfte des eingesetzten Geldes abschreiben, weil man den dafür erhaltenen Gegenwert eh nicht nutzen kann. Also lassen das viele, oder kaufen sich nur Modelle als Ergänzung, die es damals (von der Form oder Baureihe her) noch nicht gab. Ich jedenfalls mache es so. Zwei Beispiele der Tante: die Baureihen 221 und 191. Beides Konstruktionen aus den 80er, immer noch schön anzusehen. Neu so zwischen 300,- und 400,-€. Gebraucht, mit den Features die ich als Analoger benötige derzeit nicht teurer als ein 100er. Was glaubt ihr (und auch die Firma Märklin) wohl was ich mache? Und ich denke, damit bin ich nicht alleine. Die 216, die derzeit bei Myworld für zwischen 150,- und 200,-€ über den Tisch wandert, ist eine Konstruktion aus dem Jahr 1968; die wird bald 50! Das man damit keine Marktanteile mehr gewinnen kann, dürfte, wenn man sich allein den Preis und das Alter vor Augen hält, wohl auf der Hand liegen. ...und dann kommen noch tausende gebrauchter Maschinen für einen Durchschnittspreis von 35,-€ dazu.

Ein weiteres Problem ist die Verfügbarkeit. In meiner Jugend hatte nahezu jeder Schreibwarenhändler auch die Modellbahn im Portfolio. Ich stamme aus einem Dorf, welches zu Beginn der 80er gut 6000 Einwohner zählte. Es gab 3 Schreibwarenhändler: Ross führte Lima, Niemeyer Märklin und Kohlhaus Minitrix. Gut, da reichte ein Testgleis unter dem Verkaufsthresen um zu testen, ob die lok fuhr, umschaltete und das Licht ging. Je umfangreicher die ausgestattet wurden, desto mehr musste der Verkäufer darüber wissen. Mittlerweile ist das zuviel, um die Modellbahn "so nebenbei" mit zu führen. Also ging es in Richtung Fachgeschäft. Gleichzeitig stiegen die Preise rapide an. In einem Nachbarthread hat es mal jemand ausgerechnet, dass der Durchschnittspreis der motorisierten Märklin-Neuheiten 2016 anhand der UVP bei etwa 350,-€ (kann ein wenig mehr oder weniger sein) liegt. Leute, das ist sch....en viel Geld!!! Und das Ganze mit einer nur unzureichend funktionierenden Endkontrolle.
Auch dabei sollte man das Händlersterben berücksichtigen. Ich wohne in Eutin: dort schließt gerade Modellbahn Fahrenkrug seine Pforten. Das Personal marschiert stramm auf die 70 zu, die Suche eines Nachfolgers scheiterte an dem für diesen aufzubringenden Kapitaleinsatz. Wir sind hier mittlerweile totale Moba-Wüste geworden. Der Händler in Kiel -Raisdorf hat vor etwa 3 1/2 Jahren die Modellbahn aus dem Programm genommen. Der nächste, den es noch gibt ist in Lübeck und eine Apotheke (Preise ÜBER UVP). Da bleibt einem bei Neuwarenkäufen entweder mindestens 100 Km zu fahren, oder im Internet zu kaufen. Im Netz kann ich mir die Waren nicht vorführen lassen. Habe ich mir eine Krücke ergattert und tue meinen Unmut kund heißt es, "warum hast du nicht beim Fachhändler gekauft". Antwort: nicht weil ich ein paar 10er sparen wollte, sondern weil wir keinen mehr haben
Das sollte für die Hersteller bedeuten, dass sie entweder mit günstigen Konditionen (dazu zähle ich: nicht den Händler dazu verpflichten das gesamte Sortiment vorrätig zu haben und auch die Ladenhüter abnehmen zu müssen, die er wenn, dann nur unter deutlichen Abschlägen verkaufen kann) neue Händler in Moba-Wüsten generieren, oder das Händlersterben als etwas unumkehrbares betrachten und auf den Direktvertrieb setzen. Damit das funktioniert, muss aber JEDES ausgelieferte Modell, egal ob Lok, Wagen, Weichendekoder, etc. tadellos funktionieren. So etwa mit einer Fehlertoleranz, wie sie im Automobilzuliefersektor gängig ist. In meinen Augen reicht es für einen Hersteller nicht, einfach nur mit einer Fülle von Neuheiten um sich zu werfen. Die Dinger müssen zuverlässig funktionieren und wir Kunden benötigen einen Ort, wo wir den Herstellern das produzierte auch abnehmen können - ein (Laden)-Geschäft!


Falls jemand von Märklin mitliest:
wir Analogbahner sind seit dem Wegfall von "Delta" für Märklin keine Zielgruppe mehr, da wir uns nicht haben "bekehren" lassen . Wenn ich es für mich unter den Kriterien Preis, Qualität, Ausstattung und Verfügbarkeit anschaue, fahre ich mit Gebrauchtware definitiv besser. Für die Zielgruppe der Analog-Bahner, keine Ahnung wie groß die ist, aber das können Sie erfragen, ist der Second Hand Markt eine Konkurrenz; und zwar eine, gegen die Sie mit Ihrer derzeitigen Modellpolitik wenig Chancen haben! Ich glaube, damit nicht so ganz allein zu sein. Wenn Sie, liebe Firma Märklin, uns etwas verkaufen wollt, dann bietet uns auch bitte auch etwas an. Motzen alleine bringt nichts, deshalb von mir ein Vorschlag: das Startup-Program wäre dafür geeignet, die Formen für sämtliche Modelle liegen bei Ihnen in den Regalen. Also nicht nur die alten Motten, die "der Wiedereinsteiger" sowieso schon gefunden hat, wenn er mit seiner Kiste unterm Arm vom Dachboden runterklettert. Da gibt es z.B. die E10.3, Vt98 und noch einige andere Modelle, die ohne technische Vollausstattung doch für 198,-€ unters Volk zu bringen sein müssten. Da würde ich sofort schwach werden. Warum nicht die Unterteilung in z.B. "Märklin Premium", mit Allem was technisch machbar ist für den entsprechenden Kurs und dasselbe Modell in Grundausstattung als "startup" zu einem für beide Seiten vertretbaren Preis. Da wäre die Börse (zumindest für mich) keine Konkurrenz mehr.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#46 von hu.ms , 24.01.2016 12:19

Zitat von rmayergfx

Es gibt so viele schöne und gepflegte gebrauchte Loks. Wenn ich mir dazu die NH2016 und die Preise für den 7-teiligen VT ansehe... Da fahr ich lieber in den Urlaub für das Geld oder kaufe mir 12 oder mehr Gebrauchte.
Ralf


Schlechtes beispiel: schau dir mal die gebrauchtpreise des alten märklin VT11.5 an. (37605 + 43115).
Die beiden packungen bekommst du kaum unter 500 €. 12 Stück sind dann 6000 €
Ich habe die beiden packungen zum 50. Geb. bekommen - die ganze familie hat zusammengelegt.

Hubert


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#47 von rmayergfx , 24.01.2016 12:44

Sorry, ich meinte nicht 12 gebrauchte VT von märklin sondern andere Loks.... bzw. Hersteller, z.B. den Roco VT

mfg

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#48 von Aphyosemion , 24.01.2016 14:43

Hallo zusammen,

vieles wurde hier ja schon richtig geschrieben, da das Thema hier ja aber fast quasi ähnlich, in einem anderen Thread schon diskutiert wurde:

viewtopic.php?f=1&t=128483

Möchte ich hier kurz meinen damaligen Beitrag als Zitat wiederholen:

Zitat
Hallo zusammen,

bei all den Argumentationen und Meinungen zu diesem Thema, sollte man aber eines nicht vergessen, wir, die wir hier schreiben und argumentieren, sind ja alle schon mehr oder weniger stark im Modellbahnhobby drin, ich denke für einen "Neuling“ oder "Noch-Nicht-Modellbahner“ stellt sich das alles ganz anders dar bzw. sieht das alles ganz anders aus!

Natürlich kann man, eBay und Co. günstiges Fahrmaterial , Gleise, Zubehör usw. ergattern, aber welcher "Neuling“ oder MoBa-Interessierte, kann/weiß und macht so etwas am Anfang?

Ich denke, und es wurde hier ja schon ein paar Mal angesprochen, viel wichtiger und interessanter ist ja, wie kann „potentieller“ Nachwuchs und neue "Verrückte“ überhaupt noch auf das Hobby stoßen bzw. damit in Berührung kommen, damit überhaupt erst einmal Interesse entstehen und wachsen kann und dann der "Modellbahnvirus“ überspringen kann!?

Das meiste passierte hier früher, aber auch heute noch, über die Familie und Verwandten, und was man in diesem Umfeld selbst erlebt oder erfahren hat, färbt ja auf einen ab bzw. wird gerne übernommen. Wie aber schon geschrieben, werden hier die Gelegenheiten mit Modellbahn in Berührung zu kommen aber immer weniger.

Die nächsten prägenden Faktoren sind dann Freunde, Bekannte, aus Kindergarten, Schule, Sport usw., aber auch hier werden die Möglichkeiten auf das Modellbahnhobby zu stoßen immer geringer!

Und auch ein weiterer Punkt, spielt hier ein große Rolle, das Modellbahngeschäft um die Ecke, oder das große Spielwarengeschäft, in dem in der Auslage schöne Loks sieht, oder eine Bahn ihre Kreise dreht und an deren Schaufenster man sich als Kind sehnsuchtsvoll die Nase "plattdrücken“ konnte/kann, gibt es kaum noch bzw. verschwinden immer mehr!

Früher gab es z.B. in jedem großen Kaufhaus eine Spielwarenabteilung in der auch immer Modellbahnartikel angeboten und ausgestellt wurden!
Die Gelegenheiten waren diesbezüglich auf jeden Fall mehr und umfangreicher vorhanden als dies heute der Fall ist!


Insofern, wird es auch in jungen Jahren, wo die Kinder noch für alles zu begeistern und offen sind, immer schwerer, das sie mit dem Hobby Modellbahn in Berührung kommen!

Aus diesem Grunde kann man eigentlich froh sein, das es so etwas wie Modulanlagen bei Möbelhausmessen oder Automobilhäusern usw., oder große Schauanlagen bis eben hin zum "unglaublichen Hamburger Miniaturwunderland“ gibt, bei denen auch Menschen mit der Modellbahn in Kontakt kommen, die vielleicht sonst keine Gelegenheit hätten, damit in Berührung zu kommen und somit vielleicht das Interesse geweckt wird!

Wenn das Interesse dann wirklich mal bei einer(m) "Neuling“ geweckt wurde und sie/er dann noch die Option hat das Ganze mit seinem vielleicht auch schon vorhanden Smartphone zu steuern, umso besser und wahrscheinlich auch noch interessanter.

Kostet dann so ein Starter- oder Anfängerset mit einer Centrale auch nicht gleich, wie z.B. bei einer Märklin CS2 mit einem Zug und einem Gleisoval gleich 1000,-Euro oder sogar mehr, dann wird dies für den Neueinsteiger auch interessant sein und ihn nicht gleich wieder abschrecken.

So ein(e) Neuling wird auch zu Beginn wohl wenig Wert auf extrem detaillierte Modelle legen, sondern mehr darauf Wert legen, das das Ganze robust und einfach zu "Händeln“ und einzurichten ist und eben auch nicht gleich tausenden von Euro kostet.

Denn wie auch schon erwähnt wurde, kann das Interesse für so ein Hobby nach einer gewissen Zeit oder einem gewissen Alter auch wieder nachlassen oder eben wechseln, und hier möchte man (als Familie) auch wenn man vielleicht das Geld dafür hat, nicht zu viel an Geld am Anfang investieren.

Je höher hier die Hürde (nicht nur, aber auch die finanzielle Hürde) liegt, umso schwieriger wird es zusätzlich sein, das jemand mit dem Hobby Modellbahn beginnt oder zumindest damit liebäugelt!

Das größte Problem wird aber eben in Zukunft sein, das die "potentielle“ neue Kundschaft überhaupt mit der Modellbahn in Berührung kommt bzw. diese auch, egal auf welche Weise auch immer (ob virtuell oder in Natura) erleben und erfahren kann, denn ohne ausreichende Präsenz und Möglichkeiten, dies zu tun, wird es schwer werden die "neuen Kunden vom morgen und übermorgen", für das Hobby Modellbahn zu begeistern und zu gewinnen!




Ergänzend, hierzu nochmals einen der für mich wichtigsten Punkte überhaupt. Neben der preislichen Gestaltung, die natürlich wie oben erwähnt ebenfalls ein wichtiger Faktor ist, ist es vor allem wichtig, das potentielle "Neu-Kundschaft“, egal ob jung oder alt, überhaupt mit der Modellbahn in Berührung kommt. Ist jemand dann schon mit dem MoBa-Virus befallen und einige Zeit dabei, ist er/sie später vielleicht auch bereit etwas mehr Geld für das Hobby auszugeben.

Der "Erstkontakt“ und das Interesse für ein neues Hobby, egal welches, entstehen meist nicht im Internet, sondern eben aus bzw. im persönlichen Umfeld und dem "realen“ Erleben mit der jeweiligen Sache, z.B. ein Freund oder dessen Vater hat eine Modellbahn, oder ein Besuch im Miniaturwunderland, oder eben, falls noch vorhanden, der Modellbahnladen um die Ecke usw. usw……

Da letztere aber immer weniger werden, ebenso wie diejenigen, die das Hobby Modellbahn betreiben, müssten sich die Modellbahnhersteller vielleicht auch einmal mehr Gedanken in diese Richtung machen und zu diesem Zweck, vielleicht auch das Konkurrenzdenken einmal beiseiteschieben und gemeinsam einen Weg finden um das Modellbahnhobby für die Zukunft wieder interessant und vor allem "präsenter“ im Alltag zu machen!

Ich spinn mal jetzt etwas rum, und nehme mir da als Beispiel die AppleStores (obwohl ich selbst kein Applenutzer bin, lach….)

Aber, wieso nicht in Kooperation mit mehreren Herstellern, in jeder größeren Stadt oder Region eine Art "Modellbahnstore" eröffnen, mit geschultem Personal, kleiner(n) Schauanlage(n) und dem Sortiment der gängigsten Hersteller?

Ich denke, so etwas wäre auf lange Sicht gesehen, auf jeden Fall wohl erfolgversprechender, als vielleicht ein einmaliger und teurer Werbespot zur Primetime im Fernsehen!

Oder z.B. auch in Kindergärten und Schulen Programme mit Unterstützung starten, dies könnte in unterschiedlichster Art und Weise geschehen und auch in den Unterricht mit eingebunden werden z.B. im Technik oder Werkunterricht usw. usw…….

Jedes Jahr nur immer neue Modelle herauszubringen und darüber zu jammern, das der Markt und die Geschäfte immer kleiner und schlechter werden, wird auf lange Sicht gesehen die Probleme wohl nicht lösen!

Das richtige Angebot ist z.T. ja schon da, was nützt das aber, wenn die potentiellen "Neukunden von Morgen“ mangels Möglichkeit, erst gar nicht damit in Berührung kommen bzw. kommen kann!?

Vielleicht, liest ja auch jemand der "Großen Hersteller" hier mit, und nimmt einen oder mehrere Gedanken aus den Kommentaren die gefallen sind auf?

Schöne Grüße, Stephan


"Der Mensch kann zwar tun was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."
Arthur Schopenhauer

Anlage "Neuland": viewtopic.php?f=64&t=131917

Meine Planung: viewtopic.php?f=24&t=106652


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#49 von katzenjogi , 24.01.2016 18:31

Ach, mir fällt da noch etwas ein: Durch den Wegfall eines Standard Programms und dem Einfall der ganzen "Einmalserien" provoziert der Hersteller doch geradezu einen Blick auf das Gebrauchtwarensegment. Die Geister die ich rief....


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#50 von BernhardI ( gelöscht ) , 24.01.2016 20:09

Zitat von Peter Müller
YouTube ist voll mit imposanten Zügen, kann sich jedes Kind in seinem Smartphone anschauen. Und was soll an einem Triebzug oder TRAXX schlimm sein? Einen ICE kennt jedes Kind - zumindest von außen. Die Eisenbahn ist immer noch interessant! Die Modelleisenbahner schaffen es aber nicht, die interessanten Dinge hervor zu heben. Statt dessen verlieren sie sich in kleinen unwichtigen Details.



Nicht nur das. Sie lassen auch keine Gelegenheit aus zu erklären, daß die moderne Bahn ganz schlimm und langweilig sei und ein wahrer Modellbahner nur werden könne, wer die gute alte Zeit der Ep. III und früher (bei den ganz fortschrittlichen auch Ep. IV) erlebt habe, in der ja bekanntlich alles besser war. Das Leitmedium dieser Mentalität ist wohl das Eisenbahnjournal.

Und dann wundern sie sich über das mäßige Interesse des Nachwuchses an diesem Alte-Leute-Hobby.

Die Bahn der Gegenwart wird nicht von der Jugend ignoriert oder abgelehnt, sondern von sehr vielen Modellbahnern. Ich lese regelmäßig britische und amerikanische Modellbahnzeitschriften, manchmal auch eine australische. Dort ist dieses Gestrige und die Verachtung der modernen Bahn nicht zu sehen.

Grüße
Bernhard


BernhardI

   


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