Hallo Jörg,
welche Lok war das denn? Bei mehr als zwei Reparaturversuchen würde ich auch mein Geld zurückverlangen.
Bis jetzt hatte ich eine Lok, die zweimal getauscht wurde. Das war die 37942, eine T-44 Diesellok der MTAS. Ursprünglich war der Decoder defekt, und die erste Ersatzlok hatte einen Abbruch, als sie ankam, aber das war kein Transportschaden. Die zweite Ersatzlok ist einwandfrei. Eine schwedische Nohab, die nur bei einzelnen Händlern in Skandinavien erhältlich war (37679 der Strukton Rail), hatte kleine Lackschäden ab Werk an den Griffstangen. Die erste Nachlackierung war nicht erfolgreich, also schickte ich die Lok nochmal nach Göppingen. Jetzt ist sie einwandfrei. Auch bei dieser Lok glaube ich nicht an einen Transportschaden, weil die zweite 37679, die ich besitze, ebenfalls wegen eines werkseitigen Lackschadens an den Griffstangen eingeschickt werden musste, allerdings nur einmal. Diese Lackmängel sahen eher nach Nachlässigkeit bei den letzten Produktionsschritten oder beim Verpacken aus.
Die allermeisten Loks werden heutzutage in Györ lackiert und verpackt, und dort gibt wenigstens 100 Mitarbeiter, die erst seit kurzem in der Branche arbeiten, weil das Werk in den Jahren 2011 und 2014 erweitert wurde.
Was mir allgemein an den Garantiefällen auffällt, ist die Diskrepanz zwischen der offensichlichen Nachlässigkeit in der Produktion einerseits und den großen Anstrengungen, um den Kunden nachträglich zufriedenzustellen andererseits. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Märklin-Mitarbeiter in Göppingen ihr Bestes tun, aber die allermeisten Loks werden nicht mehr dort gefertigt, sondern in Györ (und einige in Fernost). Gründlichkeit oder Gewissenhaftigkeit darf man in Billiglohnländern wohl nicht erwarten.
Märklin hat die Kontrolle über die Produktion seiner Loks abgegeben. Mir tut es leid, wenn ich in Märklin-TV-Sendungen sehe, wie motiviert die Mitarbeiter in Göppingen sind, aber die können auch nicht sicherstellen, dass die Produkte, die an Kunden ausgeliefert werden, immer einwandfrei sind. Schade ... in den Märklin-Videos ist mir aufgefallen, dass (fast) jede Mitarbeiterin in Györ lange oder sehr lange Fingernägel, während das in Göppingen weniger häufig der Fall ist. Wie kann man mit solchen Händen Loks lackieren, montieren oder verpacken? Kein Wunder, dass es öfters werkseitige Lackabriebe bei der Neuware gibt. In Györ arbeiten viele junge Mitarbeiterinnen, die das wohl etwas lockerer sehen und weniger Erfahrung haben, und in China hat Märklin gar keine Kontrolle über die Produktqualität.
Die Mitarbeiter des Märklin-Reparaturservice in Göppingen tun ihr Bestes, um den Kunden zu helfen und sind nicht Schuld an der Nachlässigkeit in den anderen Werken.
Gruß,
Mark