Hallo,
ich lese seit geraumer Zeit diesen Thread mit. Mit euren Ansätzen für neue C-Gleise trefft ihr den Nerv aller heutigen Märklin-Bahner. Leider, leider wird sich Märklin nicht dazu bequemen neues Material für die MoBaler zur Verfügung zu stellen. Warum schreibe ich sowas ketzerisches?
Ich habe die letzten dreieinhalb Jahrzehnte nicht an die Modellbahn gedacht. Wir hatten in meiner Kind- und Jugendzeit noch das "gute" K-Gleis. Für Teppichbahning, welches wir betrieben hatten, war es suboptimal. Irgenwo war wieder einmal ein Kontakt nicht gegeben. Okay, die ganzen Loks und Gleise sind in Kisten gepackt worden und harren noch ihrer weiteren Verwendung
Den "Neustart" haben wir (meine Kinder und ich) mit den Startpackungen von Aldi gewagt. Das C-Gleis ist in dieser Hinsicht ein wirklicher Gewinn für den Anfänger. Mittlerweile sind mein Söhnecken und ich an der Planung einer stationären Anlage (zwischenzeitlich Unmengen von C-Gleis-Material für die "Teppichbahn" zugelegt). Und bei der geplanten Anlage kommt man, wenn man es ernst machen möchte, an sehr viele Grenzen des C-Gleises.
Vorneweg: Das System des C-Gleises ist genial. Davon kann sich jedes andere Gleissystem ein Scheibchen abschneiden. Zusammenstecken und los gehts. Wo gibt es dies bei anderen Gleissystemen? Unterbrechung der Spannungsversorgung beim Gleis - beim C-Gleis ein unbekanntes Terrrain. Bei allen anderen Systemen gibt es zwischen den einzelnen Gleisen Kontaktprobleme (ohne irgendwelche Verrenkungen), beim C-Gleis nicht (wir haben hier das gute Fleischmann-Gleis (nicht Profi), Lima-Gleis, Klein-Bahn-Gleis und Tillig-Elite).
Und damit komme ich zu einem wichtigen Kriterium für die weitere Verwendung des C-Gleises: Die fehlenden Gleise.
Nach dem R5 gibt es kein gebogenes C-Gleis (R9 (24912) gibt es offiziell ja gar nicht- es ist nur der Gegenbogen zur schlanken Weiche). Wieso können die problembehafteten 2-Leiter-Gleis-Anbieter bis zu vierzig Weichentypen anbieten (RocoLine: 19, Peco H0-Code: 26, Tillig-Elite: 40) und bei dem unproblematischen C-Gleis kommen wir auf zwölf verschiedene Weichen (24611/2, 24711/2, 24671/2, 24620/4, 24630, 24640/24740, 24649), bzw. für das K-Gleis auf fünfzehn? Diese Daten entstammen dem allgemein als hervorragende betrachteteten Gleisplaner WinTrack.
Wieso schafft es der Marktfüher in Europa nicht, für fortgeschrittene Benutzer ein entsprechendes Equipment zur Verfügung zu stellen? Ist er der Auffassung, dass es ausreichend ist für Sammler schicke Loks zu bauen und Ende Gelände? Oder meint er das ein Ganzzug auf R5 ein ausreichend schickes Bild ergibt?
Unsere Planung einer stationären Anlage basiert zur Zeit auf dem C-Gleis. Mit der Betrachtung von anderen Anlagen (im übrigen überwiegend 2L-Gleise) werden Fragen aufgeworfen, die vorher nicht vorhanden waren. Wo sind die verschiedenen Radien, wo sind die unterschiedlichen Weiche? Ups- gar nicht im Angebot bzw. nur über Dritt-Hersteller zu sehr guten Preisen zu beziehen (tschuldigung Herr Walter - ihre Produkte sind genial). Oder durch die eigene Bastelfähigkeit (siehe Marios Lauterbach-Anlage)
Ist es wirklich so, dass sich der Marktführer einfach so aus seiner Verantwortung gegen seinen Kunden herausmogeln möchte? Wieso haben die Anlagenbauer im Mittelleiter-System nicht schon in den vergangenen vierzig Jahren eine Protestwelle nach der anderen gestartet? Hand aufs Herz: Das K-Gleis sieht wirklich Scheiße gegenüber dem Tillig-Elite-Gleis aus. Wieso schafft es der Marktführer nicht, ein ansehnliches Gleissystem zu produzieren? Sind es die Pukos? Oder ist das dem Phlegamtismus der Kundschaft geschuldet? Oder ist es einfach nur die Ignoranz?
Wenn es die Ignoranz ist: Unzeitgemäßen Pukos auf den Schwellen. Wenn die Entwickler nicht nur von der Wand bis zur Tapete gedacht hätten, wären die Pukos nicht auf die Schwellen gesetzt worden, sondern ins Schotterbett. Somit wäre auch ein "gefälligeres" Aussehen des Gleise gegeben. Achso - Wir haben das immer so gemacht - und Ende?
Leuts Ihr macht Euch Gedanken über die Entwicklungkosten eines Gleises. Ist das die Aufgabe eines Kunden? Sollte nicht der Verkäufer eines Produktes sich die Gedanken machen, wie er das Produkt an den Kunden bringt? Wenn ich mir an die Brust hefte ein Komplettanbieter zu sein, dann sollte ich mich gefälligst auch um die Kunden kümmern. Nein, damit ist nicht der Club gemeint!
Ups, da habe ich ja eine Menge geschrieben. Ich sollte wirklich für heute den Rechner ausmachen, sonst kocht womögich noch irgendwas über^^