Hallo Axel und Ingo,
ich fasse die Antwort mal zusammen:
Mein Ansatz ist natürlich aus Märklin-Sicht. Da macht es Sinn, den Schleifer für die Pukos unter den Fahrzeugen zu vermeiden, weil er einen negativen Einfluss auf das Rollverhalten der Fahrzeuge hat. Der DC-Fahrer hat zwar weniger Kontaktpunkte und von daher eigentlich eine unsicherere Stromaufnahme, die sich aber beim Licht durch Kondensatorpufferung ausgleichen lässt. Für den DC-Fahrer sind daher auch stromführende Kupplungen nicht so interessant wie für den Märklinisten. Es ist eine interessante Option, die Du mit den gemappten Dekodern vorschlägst. Adressen gibt es ja (im DCC-System) genug - lustig wird's nur, wenn Du die Zusammenstellung Deiner Züge schon mal änderst .
Die Mehrkosten für die Kupplungen halten sich bei mir in Grenzen. Endweder sind die Wagen sowieso mit (Roco- oder Märklin-)Kurzkupplungsköpfen ausgerüstet und ich kann diese bei der Umstellung auf stromführende Kurzkupplung recyclen (für Güterwagen sind erstere ausreichend; da werde ich nichts ändern) oder ich spare sie ein. So kostet der Kurzkupplungskopf noch ca. einen € (mehr). Die Beleuchtung muss ich ja sowieso kaufen. Ein Vorteil des RTS-Kopfes besteht übrigens darin, dass er nicht so breit wie der Märklinkopf ist und deshalb auch für Liliput- oder Roco-Waggons verwendet werden kann, ohne dass die Waggons in engen Kurven wie bei der Märklinkupplung aus dem Gleis gedrückt werden.
Die Überlegung mit dem Relais war, beliebige Personenwagen mit strf. Kuku auszurüsten und auf Schleifer zu verzichten, die Innenbeleuchtung dann aber trotzdem von der Lok aus über Aux x (hängt von der jeweiligen Lok und ihrer Ausrüstung ab) schalten zu können. Als Märklinist, der im Besitz einer Reihe von Nicht-Märklin-Fahrzeugen ist, ist noch zu bemerken, dass man nicht unter jeden beliebigen Wagen problemlos einen Puko-Schleifer montieren kann. Die Wagen sollen frei verwendet und gekuppelt werden können - hängen sie an einer Lok mit einer stromführenden Kupplung, kann das Licht von dort geschaltet werden. Man könnte auch alternativ z.B. verschiedene Packwagen mit abschaltbarem Schleifer ausstatten, so dass der Zug auch von dort versorgt werden könnte, falls es die Lok nicht unterstützt. Zwei oder mehr elektrisch verbundene Schleifer pro Zug muss ich aber vermeiden - das würde Ärger bei den Bremsstrecken geben. Die Steuerbüchse ist in diesem Szenario ein Sonderfall, da sie ja einen eigenen Dekoder besitzt, trotzdem aber die Spannung geschaltet von der Lok bekommt. Ist das Licht abgeschaltet (keine Spannung auf der strf. Kupplung), kann der Dekoder der Steuerbüchse nicht angesprochen werden.
Das Relais muss übrigens sein. Ich möchte nicht ein "heißes Ende" des Dekoders auf eine ungeschützte Kupplung legen. Außerdem gibt es mir die Möglichkeit, auch stärkere Ströme schalten zu können, d.h., selbst eine Glühbirnen-Beleuchtung wäre damit noch kein Weltuntergang. Ich habe mit den Minirelais von ESU (51963) experimentiert - klappt gut mit Schaltung vom Dekoder aus. Der Einbau ist nicht weiter schwierig, wenn man die Lok kurzerhand mit einer 21-poligen Adapterplatine nachrüstet (z.B. ESU 51967 oder 51968). Mit PluX ginge das auch.
Wenn ich schon die 78 umbauen muss, überlege ich, das richtig zu machen. Zuerst muss geklärt werden, dass die Maschine keine Zinkpest hat. Dann würde ich mir von SB das Fahrgestell fräsen lassen und anschließend selbst einen Fauli-Tauschmotor einbauen. Desweiteren würde der alte 6081, der da jetzt noch drin werkelt, gegen einen LoPi 4 mit Adapterplatine ausgetauscht. Eine rote Schlussbeleuchtung sollte wie von Axel vorgeschlagen hinzukommen und schaltbar sein. Das Relais muss natürlich auch noch hinein. Ich möchte übrigens die Lok nicht auf den Zweck "Wendezug" festlegen - sie sollte auch für andere Züge nutzbar sein. Da braucht man dann eine flexible Lichtkonfiguration, was heute bei getrennt verdrahteter Beleuchtung nicht mehr der Akt ist. Mit der großen Adapterplatine von ESU oder auch mit einem mLD hätte man eh' vier voll nutzbare Aux-Ausgänge, was für solche Funktionsspielereien reichen sollte.
Mir ist übrigens bewusst, dass ich bei einem Konzept der Lichtstromversorgung der Personenwaggons von der Lok aus mich entscheiden muss, ob und wo ich Digitalkupplungen will und wo strf. Kupplungen. Die klassischen Rangier-, Übergabe- und Vorspannloks sind die Kandidaten für Digitalkupplungen, klassische Personenzugloks die für strf. Kupplungen. Güterzugloks bekommen nur normale Kupplungen - für eine Güterzug-Schlussbeleuchtung reicht ein Güterwagen mit Schleifer. Da passen mir die diesjährigen Märklin-Neuheiten gut ins Konzept...
Viele Grüße
Ulrich